Meine Reise nach Atlantik-Kanada im September 2022 hat mich staunend und demütig zurückgelassen. Da ist es nicht verwunderlich, dass ich einfach nicht Nein sagen kann und im Juni 2023 wieder in mein absolutes Lieblingsland gereist bin.

Da ich die letzten drei Male immer im Osten des Landes unterwegs war, stand dieses Jahr ein neues Fleckchen Erde für mich auf dem Programm: die Provinz British Columbia im Westen des Landes … „Die Perle am Pazifik“.

Bereits der Landeanflug auf Vancouver war ein absolutes Highlight. Der Flug über die Northwest Territories mit seinen zahllosen Seen, der endlosen Tundra sowie der immer näher rückenden Coast Mountains und der letztlich aufblickenden Skyline von Vancouver, direkt am Pazifischen Ozean gelegen, bieten absolutes Gänsehaut-Feeling!

Wieder war ich mit Destination Canada vor Ort um Land, Leute, Kultur und vor allem die landschaftlichen Highlights der Provinz zu erkunden.

Dieses Mal jedoch, waren wir selbst, mit eigenen Mietwagen unterwegs und haben somit ein optimales Gefühl für das Fahren auf den kanadischen Straßen und vor allem für die Entfernungen erhalten.

Kanada besteht aus zehn Provinzen und drei Territorien, wobei British Columbia und Alberta zu den beiden beliebtesten Provinzen des Landes gehören und das typische Bilderbuch-Kanada beheimaten.

Wir konzentrierten uns auf dieser Reise jedoch rein auf British Columbia (auch BC genannt), denn diese Region für sich allein schon eine Reise wert.

In einer Woche reisten wir quer durch die Provinz.

Unsere Route führte uns von Vancouver über den Sea-to-Sky-Highway nach Whistler, von Whistler über den Sea-to-Sky- und Trans-Canada-Highway nach Kamloops und weiter nach Sun Peaks, sowie wieder zurück nach Vancouver.

Natürlich zeigt diese Fahrtstrecke nur einen Bruchteil von dem auf, was BC alles zu bieten hat.

Stellen wir uns eine Karte von BC vor, passt Deutschland mehr als 2,5x hinein. British Columbia und Alberta zusammen sind insgesamt sogar 4,5x so groß wie Deutschland.

Wir merken uns: Die Distanzen sind riesig. Daher sollten Sie unbedingt viel Zeit für Ihre Reise in Kanadas Westen einplanen. BC ist die landschaftlich vielseitigste Region des Landes, und bietet etliche National- und Provinzparks, zerklüftete Küsten, unzählige Regenwälder, alpine Landschaften und Hochplateaus, Ranchland und Halbwüsten, türkisfarbene Seen und daraus resultierend: etliche Freizeitgestaltungsmöglichkeiten!

Unsere Rundreise startete in Vancouver. Die Metropole wird auch das „Tor zum Pazifik“ genannt. Die kulinarische Weltstadt bietet unglaublich viele Freizeitaktivitäten. Der Vorteil: Vieles ist in der Stadt fußläufig erreichbar.

Granville Island hat mir besonders gut gefallen. Das Stadt(insel)viertel ist von morgens bis abends voller Leben. Ausgefallene Geschäfte, Boutiquen, Restaurants, Märkte, alles rund um den Public Market, bieten eine wunderbare Möglichkeit für einen entspannten Start in den Urlaub, mit direktem Blick auf den False Creek und auf die Skyline Vancouvers.

Auch eine Radtour durch den Stanley Park, die grüne Lunge der Stadt, durfte nicht fehlen. Dieser ist der größte Stadtpark ganz Nordamerikas und somit noch größer als der bekannte Central Park in New York und bietet tolle Strände, riesige Wälder sowie Wander- und Fahrradwege. Allgemein ist Vancouver eine super fahrradfahrerfreundliche Stadt. Die Fahrradwege führen durch die ganze Stadt und sind sehr gut ausgebaut.

Zudem bietet Vancouver etliche Stadtviertel, die zu Erkundungen einladen: Downtown, Coal Harbour mit seinem imposanten Hafen, Gastown mit seinen viktorianischen Gebäuden und dem Wahrzeichen der Stadt – der Steam Clock, Chinatown, Eastside sowie das zuvor erwähnte Viertel Granville Island. Rund um den Robson Square und die Robson Street findet das pulsierende Leben statt und bietet optimale Möglichkeiten direkt in die Weltmetropole einzutauchen. English Bay bietet einen breiten Sandstrand, welcher insbesondere am Abend einen grandiosen Sonnengang bietet, während auf der anderen Seite die Lichter der Stadt den Abend einläuten.

Wenn wir schon vom Abend sprechen: Unternehmen Sie doch beispielsweise eine Sunset-Dinner-Cruise durch den Hafen von Vancouver.

Auch ein Ausflug in die Umgebung lohnt sich, wie z.B. der Capilano Suspension Bridge Park mit seiner knapp 140m langen Hängebrücke, welche in 70m Höhe über den Capilano River führt.

Meine absolute Herzensempfehlung in Vancouver?

Unternehmen Sie unbedingt einen Rundflug mit dem Wasserflugzeug über die atemberaubende Skyline mit Blick auf den Vancouver Harbour, die vorgelagerten Inseln und die Coast Mountains. Dies war wahrlich eines meiner absoluten Reisehighlights!

Nach drei spannenden Tagen in Vancouver fuhren wir über den Sea-to-Sky-Highway Richtung Inland nach Whistler. Der Highway macht seinem Namen alle Ehre. Auf beiden Seiten des Highways erheben sich die Coast Mountains und ein türkisfarbener See jagt den nächsten. Sie können wunderbar während Ihrer Fahrt nach Whistler an verschiedensten Stopps anhalten und die Berg- und Seenwelt erkunden. Ein Halt, welcher mir besonders gut gefallen hat, war Shannon Falls. Sie laufen nur ca. fünf Minuten vom Parkplatz zu dem mehr als 335 Meter hohen Wasserfall, welcher mit jedem Meter immer tosender und lauter wird, bis dieser sich letztlich über Ihnen auftut.

Halten Sie während Ihrer Fahrt durch British Columbia immer Ausschau nach Bären. Teilweise stehen diese am Straßenrand oder kreuzen sogar die Fahrbahn – gut erkennbar, wenn sich im Verkehr kurzfristig nichts mehr tut, denn jeder möchte ein Foto mit dem wohl bekanntesten Geschöpf Kanadas erhaschen.

Angekommen in Whistler unternahmen wir zuerst einen Spaziergang durch das Ortszentrum. Whistler ist wahrlich ein schönes Fleckchen Erde und zudem das größte Ski-Resort in ganz Nordamerika. Alles ist in Whistler fußläufig erreichbar, sodass Sie auf keine öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen sind. Das Stadtzentrum ist überschaubar, aber wirklich wunderschön und sehr belebt zu jeder Tageszeit – bummeln, shoppen, Restaurants, Bars, Pubs, Après-Ski und vieles mehr wird Ihnen in dem Ort geboten, in welchem 2010 die Olympischen wie Paralympischen Winterspiele stattfanden.

Hinzu kommen etliche Sommer- und Winteraktivitäten, weshalb Whistler auch zu einem der beliebtesten Orte während einer Rundreise durch Kanadas Westen zählt. Ein paar der folgenden Aktivitäten haben wir in den kommenden zwei Tagen ebenfalls unternommen.

Sommerliche Akivitäten: wandern, Mountainbike, baden an einen der vielen türkisfarbenen Seen, Wassersport (SUP, Kanu- und Kajakfahren, Wildwasser-Rafting), ATV- und Jeep-Touren, golfen, reiten, Ziplining, Canyoning, Bungee-Jumping, Peak2Peak-Gondel, Rundflüge, u.v.m.

Winterliche Aktivitäten: Ski, Snowboard, Heli-Skiing, Skilanglauf, Hunde- und Motorschlittenfahrten, Schneeschuhwanderungen, Après-Ski, u.v.m.

Meine Empfehlung in Whistler: Bleiben Sie mind. 2-3x Nächte, ggf. sogar noch ein wenig länger, da es super viel zum Erleben und Unternehmen gibt.

So haben wir z.B. die Ziplining-Tour unternommen, welche ich nur wärmstens empfehlen kann. Wer ganz mutig ist, „fliegt“ mit der längsten Zipline Nordamerikas (2km lang) von Gipfel zu Gipfel in knapp 500m Höhe.

Auch die Peak2Peak-Gondel ist im Sommer, wie auch im Winter ein Highlight und verbindet die beiden Skigebiete am Whistler Mountain und am Blackcomb Peak. Die Fahrt dauert ca. 20min und findet in schwindelerregender Höhe statt – ein absolutes Erlebnis!

Von Whistler aus, fuhren wir ein weiteres Teilstück auf dem Sea-to-Sky-Highway sowie dem Trans-Canada-Highway in Richtung Kamloops und Sun Peaks. Auch diese Strecke ist einfach spektakulär und führt durch die atemberaubende und faszinierende Bergwelt. Immer im Blick: die kristallklaren Seen, welche sich vor der massiven Bergkulisse auftun. Einen Stopp sollten sie unbedingt am Joffre Lake einbauen – Postkarten-Idylle inklusive! Aber auch der Duffey Lake sollte in jedem Fall auf Ihrem Roadtrip nicht fehlen.

In Kamloops kann ich Ihnen eine Wine-Tasting-Tour empfehlen. Die Gegend ist bekannt für seine Weinanbaugebiete und führt Sie zu verschiedenen Weingütern, auf welchen Sie sich nach Lust und Laune durchprobieren können.

Die Fahrt von Kamloops nach Sun Peaks dauert nur ca. 45 Minuten.

Sun Peaks ist die kleine Schwester von Whistler, steht jedoch Whistler in puncto Schönheit und Freizeitaktivitäten nichts nach. Sun Peaks ist ein wunderschöner, kleiner Ort, bietet jedoch ebenfalls eines der größten Skigebiete Nordamerikas und unzählige sommerliche sowie winterliche Aktivitäten. Auch hier empfehle ich Ihnen mindestens für zwei Nächte zu verweilen. Fahren Sie beispielsweise mit dem Sessellift zum Mount Tod und unternehmen eine Wanderung. Mit etwas Glück sehen Sie sogar den einen oder anderen Bären. Die Wanderung ist anstrengend, entlohnt aber mit faszinierenden Ausblicken aufs Tal und die umliegende Bergwelt mit den eingeschlossenen Seen.

Nach zwei Nächten in Sun Peaks fuhren wir schweren Herzens wieder in Richtung Küste – genauer gesagt: Vancouver. Unsere Reise neigte sich bereits dem Ende zu. In Vancouver verbrachten wir jedoch noch eine weitere Nacht und genossen den letzten Abend in einer wunderbaren Location an der English Bay, liefen noch einmal barfuß durch den Sand und beobachten ein allerletztes Mal einen der schönsten Sonnenuntergänge unserer Reise.


Grundsätzlich empfehle ich Ihnen für Ihre Reise durch British Columbia mindestens zwei Wochen einzuplanen - besser drei Wochen oder mehr. Sollten Sie Vancouver Island integrieren wollen, sollten Sie hier ebenfalls mindestens eine weitere Woche einplanen.

Der unberührte Norden BC’s ist in vielen Ecken nur per Flug erreichbar. Wer jedoch noch mehr Natur, Tiererlebnis und Abgeschiedenheit wünscht, sollte unbedingt eine Fly-in-Lodge im Hinterkopf behalten. Diese Unterkünfte sind zwar auf den Tourismus ausgelegt, liegen jedoch fernab von jeglicher Zivilisation. Auch Komfort und Luxus brauchen Sie dennoch nicht verzichten. Erleben Sie die artenreiche Tierwelt und Natur noch einmal von einer ganz anderen Seite! 

Habe ich Sie neugierig gemacht? Dann melden Sie sich gerne bei mir. Ich freue mich schon auf Ihre Anfrage!

Julia Schmidtchen