Vom 5.2. bis 15.2.2023 durfte ich den australischen Kontinent bereisen. Genauer gesagt: Westaustralien.

Nach knapp 20-stündigem Flug (mit Zwischenstopp in Singapur) kamen wir in Perth an. Kurze Möglichkeit im Hotel, um uns frisch zu machen und danach ging es direkt los mit einem Stadtrundgang durch Perth, die Hauptstadt des Bundesstaats Western Australia. Zahlreiche historische Gebäude und mit Graffitis versehene Häuser prägen das Stadtbild. Vom ausgedehnten, am Ufer gelegenen Kings Park & Botanic Garden auf dem Mount Eliza bietet sich ein Panoramablick weit über die Stadt.

Für einen Vorgeschmack auf Abenteuer und eine Injektion von Adrenalin fuhren wir zu den Lancelin Sanddünen nördlich von Perth. Hier kann man massive 45-Grad-Winkeldünen hinunterfahren, die die größten in Westaustralien sind. Von den Gipfeln aus wurden wir mit einem Panoramablick über Lancelin, umliegendes Ackerland, Sandhügel und Küste belohnt. Einige der besten Aussichten sind hier in der Morgen- und Abenddämmerung. Das Sanddünensystem ist etwa 2 Kilometer lang und liegt direkt landeinwärts von Lancelin Township.

Die Fahrt führte uns weiter nach Kalbarri mit Stopp an der Hutt Lagoon (Pink Lake). Manchmal in kräftigem Kaugummi-Pink, manchmal lila und gelegentlich sogar rot: Das Wasser der Hutt Lagoon kann ein außergewöhnlicher Anblick auf der Fahrt zwischen Port Gregory und Kalbarri sein. Auch wir bekamen Gelegenheit die wandelnden Farben zu bestaunen. Ihren ungewöhnlichen Farbton erhält die Lagune durch den extrem hohen Salzgehalt und die Lebendigkeit verändert sich mit den Jahreszeiten und der Tageszeit. Am besten besucht man die Lagune an einem klaren Tag vormittags oder beim Sonnenuntergang. Es gibt eine Reihe von Orten entlang der Port Gregory Road, um dieses Naturphänomen zu betrachten.

Am nächsten Morgen ging es für uns weiter in den Kalbarri National Park. Über 183.000 Hektar Outback-Abenteuer, dramatische Schluchten und schillernde Wildblumen machen den Kalbarri National Park zu einem der beliebtesten Orte Westaustraliens.

Stopp am Kalbarri Skywalk: Zwei 100 Meter hohe Aussichtspunkte, die direkt auf der Klippenwand thronen, erstrecken sich 25 und 17 Meter über den Rand der Murchison-Schlucht. Besucher können sich auf die Skywalks wagen und atemberaubende Ausblicke auf das herrliche Tal und seine Umgebung genießen.

Monkey Mia ist eines der berühmtesten Delfinbeobachtungsziele Westaustraliens. Speziell ausgebildete Ranger wählen jeden Morgen eine Handvoll Besucher aus, um die Delfine zu füttern. Die verspielten Delfine von Monkey Mia sind der vielleicht größte Anziehungspunkt. Fast täglich kommen die kontaktfreudigen Tümmler an den Strand und warten auf das Fütterungsritual. Faszinierend zu beobachten, wie vertraut die Meerestiere mit dem Ablauf sind.

Als Naturparadies bietet Shark Bay viele Möglichkeiten, wie z.B. seltene Pflanzen zu bewundern, bunte Vögel zu beobachten und wilden Tieren an Land und im Wasser zu begegnen.

Mit dem Allradwagen fuhren wir entlang der malerischen Küste mit dramatischen roten Klippen und weißen Sandstränden. Einst eine Schafstation, ist der Park heute eines der wichtigsten Wildgebiete Australiens und beherbergt viele seltene und gefährdete Arten.

Da ein Großteil der schönsten Landschaften der Kalbarri-Küstenregion nicht über die Straße erreichbar ist, bietet ein Rundflug die Gelegenheit besondere Highlights, wie den Pink Lake oder die Abrolhos-Inseln, von der Luft aus zu entdecken! Ein Flug mit der Cessna von Kalbarri zu den Albrolhos Inseln bietet einen einzigartigen Ausblick. Beeindruckend, wenn der Indische Ozean einen starken Kontrast zum Pink Lake bildet. Die Landung erfolgte dann in Geraldton.

Auf unserer ca. 2,5-stündigen Sea Lion Tour hatten wir Gelegenheit, den geliebten Australian Sea Lions zu begegnen und zusammen mit ihnen zu schnorcheln. Von unserem Boot aus konnten wir zahlreiche Sea Lions beim Sonnenbad auf einer Sandbank beobachten.

Am frühen Abend fuhren wir zum Nambung Nationalpark, welcher idyllisch am tiefblauen Indischen Ozean gelegen ist.

Der Besuch der Pinnacles war ein weiterer Höhepunkt der Reise. In Millionen von Jahren aus Muscheln entstanden, als das Land noch Meeresboden war, ragen heute tausende Felstürme aus gelben Sanddünen empor und verleihen dem Ort ein einzigartiges Flair. Unser BBQ unter dem Sternenhimmel war atemberaubend.

Nach einer Übernachtung in Cervantes ging es weiter zum Yanchep National Park. Endlich durften wir die ersten Koalas sehen, wenn auch sehr versteckt. Entlang des Wanderpfades begegneten uns immer wieder zahlreiche Kängurus.

Ein weiteres Highlight: Swan Valley! Die älteste Weinregion Westaustraliens ist eine Mischung aus Rebstöcken, Kunstgalerien, Weinkellern, Brauereien und Marktständen. In letzter Zeit haben sich im Tal eine ganze Reihe von Mikrobrauereien, Cider-Produzenten und Destillerien angesiedelt.

Zum Abschluss der Reise fuhren wir am vorletzten Tag nach Rottnest Island. Die Insel liegt 19 Kilometer vor Perth und gehörte bis vor rund 7000 Jahren noch zum Festland Australiens. Sie wurde im 17. Jahrhundert von den Holländern entdeckt und weil sie auf der Insel hauptsächlich viele „Ratten“ herumlaufen sahen, nannten sie die Insel Rottnest Island – „Ratten Nest“. Allerdings sollte sich bald herausstellen, dass dies gar keine Ratten waren. Es waren eigentlich Kurzschwanzkängurus. Besser bekannt als Quokkas. Sie sind berühmt für ihr Lächeln und dieses wollte ich unbedingt sehen. Diese kleine und niedliche Känguru Art gibt es nur an zwei Orten in Australien und die größere Population ist auf Rottnest Island zu finden.

Die Insel kann auf mehreren Arten erkundigt werden. Uns wurden Fahrräder zur Verfügung gestellt, um so die Insel anzuschauen. Wer keine Lust auf eine Fahrradtour hat, kann mit einem Bus die wichtigsten Sehenswürdigkeiten anfahren oder auch zu Fuß die Insel erkunden. Außer Busse und Fahrräder gibt es auf der Insel so gut wie keine Fortbewegungsmittel, sie ist außer ein paar Ausnahmen autofrei.

Gleich am Hafen sahen wir die ersten Quokkas, sie sind die Menschen gewöhnt und laufen hier einfach herum. Es gab für alle Teilnehmer eine Schnitzeljagd, auf der es mehrere Aufgaben zu lösen und verschiedene Fragen richtig zu beantworten galt. Aus dem Gewinn diese Challenge durfte unser Team am Folgetag noch einen Rundflug über Rottnest Island genießen.

Am nächsten Mittag ging es mit der Fähre zurück nach Fremantle und dem Bus zurück nach Perth. Der Rückflug ging von Perth über Singapur nach Frankfurt.

Fazit: Australien ist ein Eldorado für alle, die abseits der gewöhnlichen Touristenpfade reisen und sich dabei von unberührter Natur überwältigen lassen möchten. Wunderschöne Nationalparks, einsame Landschaften, eine einzigartige Tierwelt, der Indische Ozean und die lebenswerte Metropole Perth, Australiens abgelegenste Hauptstadt, hat mich einfach umgehauen.

Es ist schwierig EIN Highlight zu benennen. Jeden Tag dachte ich: das kann einfach nicht übertroffen werden und wurde immer wieder aufs Neue überrascht. Dieser Kontinent ist ÜBERWÄLTIGEND, AUFREGEND, EINZIGARTIG! Die Natur, Landschaften und die Tierwelt- das hatte ich bislang noch nicht so gesehen und erlebt- ATEMBERAUBEND!

Ein wunderschöner Aufenthalt- leider ging die Zeit viel zu schnell vorbei.

Heike Grafe

Reiseverkehrskauffrau